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Ist ein hochwertiger Gaming-PC im Jahr 2023 noch akzeptabel?


Ein aufregendes Jahr mit zahlreichen spannenden Neuvorstellungen und aufregender Hardware ging zu Ende und das neue Jahr bringt gleich die erste große Technik-Messe. Ein Thema schwebte in letzter Zeit aber wie ein Damoklesschwert über dem Gaming-PC: Hohe Preise. Was bedeutet das für die Plattform und wie geht ihr damit um?

Über dem Gaming-PC schwebt ein Damoklesschwert

Vergangene Woche erschien auf ComputerBase der traditionelle Rückblick auf die Themen des Jahres 2022; erstmals mit einem Podcast-Piloten im Schlepptau. Und nachdem der Jahresrückblick 2020 bereits unter der Überschrift „Das Beste zum Schluss war kaum lieferbar“ stand und die Redaktion bereits Ende 2021 „Luxusgut Gaming-PC“ titelte, standen auch diesmal die trotz Ende des Mining-Booms nach wie vor hohen Preise im Fokus. Denn so aufregend und technisch interessant die Neuerscheinungen des vergangenen vierten Quartals auch sind – angefangen mit AMDs Ryzen-7000-Prozessoren (Test) auf der neuen AM5-Plattform und Nvidias brachialer GeForce RTX 4090 (Test, Custom-Design-Test) über Intels Raptor-Lake-CPUs (Test) hin zur kontroversen GeForce RTX 4080 (Test mit Custom-Designs) –, eine ernüchternde Erkenntnis zog sich über sämtliche Tests und Berichte: Für den kleinen Geldbeutel gibt es nichts neues; günstigere Produktsegmente werden zum Teil gar nicht belegt.

Dass auch die enthusiastische ComputerBase-Community mit dem allseits geliebten Gaming-PC davon nicht unberührt bleibt, zeigten zahlreiche über die letzten Monate verteilten Umfragen – beispielsweise die überaus heiß diskutierte Sonntagsfrage „Ist eure Schmerzgrenze beim Gaming-PC erreicht?“ oder aber die Umfrage zum Start von GeForce RTX 4000 und Radeon RX 7000. Im Fall der traditionellen großen Community-Umfrage, die noch bis zum 26. Januar 2023 der innerhalb der Community genutzten Hard- und Software auf den Zahn fühlt, nahm die Redaktion den Sachverhalt zum Grund, erstmals konkret nach den Auswirkungen der hohen Hardware-Preise auf den Stellenwert des Desktop-PCs zu fragen. Nur knapp ein Achtel der Leser gab dabei zu Protokoll, dass mit keinen Auswirkungen zu rechnen sei, wohingegen über die Hälfte von einer deutlichen Schädigung der Plattform ausgeht.

Werden die aktuellen PC-Komponenten-Preise dem Desktop-PC langfristig schaden?
  • Ja und zwar deutlich

    55,6 %

  • Ja, aber nur geringfügig

    33,5 %

  • Nein

    10,8 %

Und konkret bezogen auf den PC als Plattform für Videospiele geht nur eine knappe Mehrheit der Leser davon aus, dass der Gaming-PC in fünf Jahren gegenüber dem Konsolen-Gaming stärker aufgestellt sein wird. Zwar bringt Sony inzwischen vormals exklusive PlayStation-Titel verstärkt auch auf den PC – prominente Beispiele im vergangenen Jahr waren etwa God of War (Test), Spider-Man Remastered (Test) oder Uncharted: Legacy of Thieves Collection (Test) und in zwei Monaten soll das Remake The Last of Us Part I für den PC erscheinen –, doch bislang geschieht das stets zeitverzögert und treibende Gaming-Entwicklungen finden noch immer häufig auf den vergleichsweise günstigen Spielkonsolen statt. Und eben deren Verfügbarkeit hat sich in den letzten Monaten deutlich gebessert. In Kombination mit den immensen Preisen für die Anschaffung und das Aufrüsten eines Gaming-PCs hinterlässt das Spuren.

Wie siehst du PC-Gaming gegenüber Konsolen-Gaming in 5 Jahren aufgestellt?
  • Stärker

    46,4 %

  • Schwächer

    53,6 %

Diese Sonntagsfrage soll sich zum Beginn des neuen Jahres damit beschäftigen, wie ihr konkret mit dem zuletzt teurer gewordenen Hobby Gaming-PC derzeit umgeht respektive in Zukunft umzugehen gedenkt. Beißt ihr in den sauren Apfel und zahlt die hohen Preise? Schiebt ihr geplante Neuanschaffungen auf oder verzichtet ganz? Oder weicht ihr auf ältere Hardware oder gar andere Plattformen aus? Und für wie realistisch haltet ihr es, dass bei den Preisen für aktuelle Hardware das Preisniveau der Zeit vor der COVID-19-Pandemie, dem Zusammenbrechen globaler Lieferketten, dem russischen Überfall auf die Ukraine und der weltweit erstarkten Inflation jemals wiederkehren wird?

Welchen Stellenwert hat der Gaming-PC für euch im Jahr 2023?

Aus der großen Community-Umfrage ging hervor, dass nach wie vor rund 95 Prozent der Community-Mitglieder am eigenen PC spielen. Zunächst sei an dieser Stelle die Frage gestellt, mit welchen Plänen für euren Gaming-PC ihr in das neue Jahr geht. Stehen Neuanschaffungen an, weil ihr mehr Leistung wollt, euch der Speicherplatz ausgeht oder der eigene Rechner aus dem letzten Loch pfeift? Welche Komponenten will die ComputerBase-Community austauschen und bei welchem Segment seht ihr keinen Handlungsbedarf? Wie immer freut sich die Redaktion auch über ausführliche Antworten in den Kommentaren.

Was willst du im Jahr 2023 an deinem Gaming-PC aufrüsten?
  • Ich plane für das neue Jahr mit einem komplett neuen Gaming-PC.

    11,5 %

  • Ich will in 2023 meinen Prozessor aufrüsten.

    16,1 %

  • Damit einhergehend steht der Wechsel auf ein neues Mainboard an.

    9,8 %

  • Dieses Jahr wird bei mir eine neue Grafikkarte fällig.

    21,0 %

  • Zu diesem Zweck braucht es 2023 auch ein neues Netzteil.

    7,5 %

  • Mein Gaming-PC soll mehr Arbeitsspeicher erhalten.

    6,5 %

  • Ich brauche mehr Speicherplatz – neue SSDs oder HDDs sind für 2023 eingeplant.

    11,0 %

  • Ich will dieses Jahr die Kühlung meines Rechners überarbeiten.

    5,9 %

  • Mein Gaming-PC soll 2023 in ein neues Gehäuse ziehen.

    5,8 %

  • Ich werde meinen Gaming-PC dieses Jahr anderweitig aufrüsten.

    3,1 %

  • Zuletzt und auch im Jahr 2023 sehe ich von einer Aufrüstung ab – es bleibt alles so, wie es ist.

    33,8 %

  • Ich brauche gar nicht aufzurüsten, weil ich bereits Ende 2022 die neu erschienene High-End-Hardware eingekauft habe.

    12,6 %

  • Ich besitze keinen Gaming-PC respektive spiele nicht auf meinem PC.

    5,5 %

Die zweite neue Frage knüpft daran an: Wie geht ihr mit der neuen Preisrealität um? Insbesondere High-End-Hardware ist bereits gemäß den unverbindlichen Preisempfehlungen so teuer wie nie zuvor. Rüstet ihr euren Rechner trotzdem auf, nehmt ihr dabei Einschränkungen in Kauf oder ist der Kauf aktueller High-End-Hardware für euch nicht mehr vertretbar? Und falls ja, was ist die Konsequenz: Fällt der Blick auf ältere Hardware oder verzichtet ihr ganz? Beispielsweise gaben noch im Oktober 2022 nur rund 12 Prozent der Community-Mitglieder an, bereit zu sein, mehr als 1.000 Euro für eine Grafikkarte auszugeben – GeForce RTX 4000 und Radeon RX 7000 sind somit für die allermeisten Leser bis dato außen vor.

Wie gehst du beim Aufrüsten mit den hohen Preisen um?
  • Die hohen Preise schränken mich nicht ein. Ich beiße in den sauren Apfel und kaufe trotzdem aktuelle High-End-Hardware ein.

    12,2 %

  • Ich nehme an anderer Stelle Einschränkungen in Kauf und rüste meinen PC trotz der hohen Kosten mit aktuellen Komponenten auf.

    6,0 %

  • Aufgrund der hohen Preise warte ich erst einmal ab oder lasse einige Anschaffungen bleiben.

    30,2 %

  • Neue High-End-Hardware ist mir zu teuer (geworden); ich schiele derzeit auf die letzte Generation und sehe mich vielleicht auch nach gebrauchten Komponenten um.

    26,9 %

  • Das, was ich will, kriege ich nicht zum vernünftigen Preis. Ich passe und kaufe gar nichts.

    24,7 %

Bereits im experimentellen Podcast zum Jahresrückblick sind Jan und ich ausschweifend darauf eingegangen, dass sich die Neuvorstellungen der letzten Monate hauptsächlich an Enthusiasten mit prallem Geldbeutel und weniger an klassische Gamer richten – unter anderem, weil Next-Gen-Hardware am Beispiel von Nvidia Ada Lovelace oder zumindest hierzulande auch AMD RDNA 3 bislang lediglich als höherpreisige Ergänzung zur letzten Generation anzusehen ist und günstigere Produktsegmente mitunter gar nicht mehr belegt werden. Was bedeutet das für euer Kaufverhalten?

Die hohen Preise sind gekommen, um zu bleiben … oder?

Ebenfalls diskutiert wurde in besagtem Gespräch die Frage, ob sich die hohen Preise als neue Realität am Markt für High-End-Hardware manifestieren oder zumindest mittel- bis langfristig mit einer Entspannung zu rechnen ist. Die Meinungen gehen dabei mitunter weit auseinander – wie schätzt ihr die Situation ein? Wird der potente Mittelklasse-Gaming-PC mit aktueller Hardware für 1.000 Euro zurückkehren oder wird der Gaming-PC als solcher endgültig zum Luxusprodukt werden?

Glaubst du (noch) an eine Normalisierung des Preisniveaus?
  • Ja – ich bin fest davon überzeugt, dass wir mittel- bis langfristig das (inflationsbereinigte) Preisniveau von vor 2020 zurückbekommen.

    9,3 %

  • Na ja, langfristig werden die Preise ein wenig fallen, aber insbesondere im High-End-Bereich werden wir uns mit höheren Kosten anfreunden müssen.

    52,3 %

  • Nein, die hohen Preise sind gekommen, um zu bleiben. Eine neue 80er-Grafikkarte von Nvidia wird nie wieder unter einem UVP von 1.400 Euro erscheinen.

    17,6 %

  • Nein – der Gaming-PC ist zum Luxusgut für Enthusiasten geworden und die Preise werden mit jeder Generation weiter steigen. Die Zeiten des Gaming-PCs als erschwingliche und breit genutzte Alternative zu Gaming-Konsolen sind endgültig vorüber.

    20,9 %

Eine Anmerkung dazu: Als Normalisierung der Kosten für High-End-Hardware darf angesichts der Inflationsrate der vergangenen Monate durchaus ein entsprechender Rückgang der Kosten auf das inflationsbereinigte Niveau von vor 2020 gelten. Die gegen Ende 2018 erschienene GeForce RTX 2080 Ti (Test) beispielsweise würde im Jahr 2023 unter der Berücksichtigung der deutschen Inflationsrate rund 1.500 Euro kosten, wenn der damalige UVP von 1.259 Euro zugrunde gelegt wird. Die im ersten Halbjahr 2016 erschienene und damals gemäß UVP 789 Euro teure GeForce GTX 1080 (Test) wiederum käme im Jahr 2023 inflationsbereinigt auf einen Preis von rund 950 Euro.

Gaming-PC – alternativlose Institution oder ersetzbares Mittel zum Zweck?

Interessant ist angesichts der aktuellen Situation auch die Frage, welche Rolle der Gaming-PC für euch persönlich einnimmt. Ist die individualisierbare Plattform für die ComputerBase-Community zum eigenständigen Hobby geworden, das mitunter auch abseits dem Unterhaltungsmedium Videospiele und trotz der hohen Preise existieren kann? Kauft ihr Hardware mitunter auch aus bloßem Interesse an der Technik, Vergnügen am Basteln und Spaß an der Freude? Oder ist die Grafikkarte in eurem Rechner ein bloßes Werkzeug, um dem Hobby Gaming auf eine Art und Weise nachzugehen, die Spielkonsolen derzeit (noch) nicht unterstützen?

Ist der Gaming-PC für dich ein Hobby anstelle eines Mittels zum Zweck?
  • Ja – das Tüfteln und Werkeln am eigenen Gaming-PC ist für mich ein Hobby geworden. Ich kaufe neue Hardware auch aus technischem Interesse, als Machbarkeitsstudie, für die Jagd nach höheren Benchmark-Ergebnissen oder die Optik meines Rechners. Das Spielen selbst ist für mich nicht (mehr) der eine treibende Faktor.

    17,9 %

  • Teilweise. Einerseits macht mir das Basteln am eigenen Gaming-PC Spaß und ich gebe auch explizit zu diesem Zweck Geld aus, letztlich steht für mich aber in erster Linie die Leistung in Spielen und das Spielen als solches im Fokus.

    55,1 %

  • Nein. Mein Rechner ist für mich ein bloßes Werkzeug und dient als Mittel zum Zweck. Ich besitze und unterhalte meinen Gaming-PC hauptsächlich, um das Hobby Videospiele so auszuleben, wie ich es (nur) mit einer Spielkonsole nicht könnte.

    27,0 %

Die letzte Frage knüpft wiederum daran an: Ist der Gaming-PC für euch eine alternativlose Institution der Videospielwelt geworden? Ein Hobby, an dessen Aufgabe ihr gar nicht denken könnt? Oder bewegen euch die Preise der letzten Jahre sowie die hohe Leistung der Next-Gen-Konsolen PlayStation 5 (Test) und Xbox Series X|S (Test) dazu, Ersatz zu suchen? Zwar ist gemäß der großen Community-Umfrage bislang nur ein Fünftel der Leser im Besitz einer solchen Next-Gen-Spielkonsole, aber denkt vielleicht ein höherer Prozentsatz über einen Wechsel nach – mitunter auch auf andere respektive bereits vorhandene ältere Spielkonsolen?

Weichst du zum Spielen auf andere Plattformen aus?
  • Nein, ich bleibe dem Gaming-PC trotz der hohen Kosten treu. Ich bin bereit die aktuellen Preise zu zahlen oder komme mit der derzeitigen Leistung meines PCs zurecht.

    47,3 %

  • Nein, aber das Hobby Gaming respektive Gaming-PC leidet bei mir unter den hohen Preisen – ich weiche auf andere Aktivitäten aus.

    23,8 %

  • Teilweise: Da neue Hardware so teuer ist, überlege ich stattdessen eine Gaming-Konsole als zweites Standbein anzuschaffen bzw. habe das bereits getan.

    13,1 %

  • Ja – ich spiele derzeit verstärkt auf einer Konsole oder plane den Kauf einer solchen.

    11,0 %

  • Ja, ich überlege derzeit meinen Gaming-PC einzumotten und ganz auf das Konsolen-Gaming zu wechseln bzw. habe das bereits getan.

    4,9 %

Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht

Die Redaktion würde sich sehr über fundierte und ausführliche Begründungen zu euren Entscheidungen in den Kommentaren zur aktuellen Sonntagsfrage freuen. Wenn ihr ganz andere Favoriten habt, schreibt es bitte in die Kommentare.

Leser, die sich noch nicht an den letzten Sonntagsfragen beteiligt haben, können dies gerne nachholen. Insbesondere zu den letzten Umfragen laufen nach wie vor spannende Diskussionen im ComputerBase-Forum.

Die letzten zehn Sonntagsfragen in der Übersicht

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Author: Penny Lozano

Last Updated: 1702803241

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